Der Januar ist schon wieder Geschichte, die meisten Neujahrsvorsätze längst wieder passé und ich, tja, ich komme nun auch so langsam aber sicher mal im Neuen Jahr an. Spät, ich weiß – und ich hab noch nicht mal eine tolle Ausrede parat. Kein umgefallener Weihnachtsbaum, kein sturmgeschädigtes Haus – Nichts. Wir waren hier einfach im absoluten Langsam-Modus unterwegs und ich kann euch sagen, diese Entschleunigung hat verdammt gut getan.
Im Entschleunigungs-Modus unterwegs
Schon alleine dieses Wort zu schreiben: Langsam, in Kombination mit meinem Wirbelmädchen, grenzt an ein kleines Wunder. Wie aus dem Nichts kamen diese merkwürdig entspannten Tage daher. So richtig genießen konnte ich das erst nicht, war mir diese plötzliche Ruhe doch vor allem eins: suspekt. Und dann sah ich mich mit einem Mal die Wohnung aufräumen, Staub wischen und lang gehortete Stapel beseitigen. Einfach so, nebenbei. Ich war völlig perplex. SO, machen das also die ganzen anderen Menschen. Verstehe. Hey, ich kann das ja doch.
Denn was mir die letzten vier Jahre wie eines der größten Rätsel der Menschheit erschien, war plötzlich sonnenklar. Mit vielen solcher Tage (und ich meine WIRKLICH VIELE) hätte ich heute wohl schon längst einen Familiengarten nebst Drittniederlassung, einen erfolgreichen Blog wie auch eine freie Schule gegründet – ganz zu schweigen von den tollen Fotoalben und den schönen selbst genähten Kinderkleidern, die in meinem Kopf rumschwirren. Solche Tage gab es aber bis dato nicht. Stattdessen gefühltes Dauergeschrei und jede Menge riesiger Emotionen. Bergeweise. Spätestens zur Mittagszeit mussten wir fluchtartig die Wohnung verlassen, da sonst ein Nervenkoller meinerseits und ein breakdown beider Kinder drohte. Und dann plötzlich, zack, alles anders. Was war denn nun aber los?
Zeit zum Krafttanken
Tja, DIE Antwort habe ich natürlich nicht. Allenfalls Vermutungen. Neben ganz banalen Dingen wie dem schlichten Älter werden und dem Zusammenwachsen beider Kinder, spiele ICH hierbei wohl keine ganz unbedeutende Rolle. Denn trotz Weihnachtsstress und durchaus schwierigen Familienbesuchen war mir etwas echt Verrücktes gelungen: Urlaub. Und zwar der erste geglückte seit unserer zweimonatigen Elternzeitreise durch Kroatien vor mehr als einem Jahr. Jeglicher Urlaubsversuch danach wurde durch fieberbedingtes Dauertragen, Zahn- oder Wachstumsschmerzen beider Kinder im Wechsel oder gerne auch zeitgleich bereits im Keim erstickt. Erholsam ist anders. Wirklich.
Von Selbstfürsorge und Selbstreflexion
Dieses Mal aber ist es mir gelungen die immense Kraft des Meeres in mich aufzunehmen, die unendliche Weite zu genießen und die kühle klare Ostseeluft aufzusaugen. Ich konnte mich wieder richtig spüren und zur Ruhe finden. Kurz, ich war entspannt und hatte kostbare Zeit für mich. Ich konnte das neue Jahr planen, meine tausend Ideen ordnen und sogar den ein oder anderen Knoten in meinem Hirn erfolgreich lösen. Diese innere Ruhe scheint abzufärben.
Mit Hilfe der vielen großartigen Blogs, Gruppen und podcasts da daraußen ist es mir zudem gelungen, mich neu zu sortieren und selbst zu reflektieren. Mit neuen Denkanstößen und neuer Kraft lässt sich so manch verfahrene Situation aufdröseln und kreativ begegnen. Einmal an diesem Punkt angekommen, ist vieles gar nicht mehr so schwer. Ich bin im flow. Freilich, Friede Freude Eierkuchen ist hier trotzdem nicht. Nie, na gut, selten. Manches nervt noch immer (und zwar richtig) und manchmal schaffe ich auch einfach die Umsetzung nicht. Aber hey, der Kurs stimmt. Und das scheint uns allen echt gut zu tun. So könntest du weiter gehen 2018.
Die Realität holt uns ein
Wir wären aber nicht wir, hätten wir nicht schon längst wieder alles über den Haufen geworfen. Gut, wir alle waren krank. So richtig. Mit bellendem Husten, glühenden Köpfen und stechenden Kopfschmerzen. Kein Schlaf, keine Pause und natürlich auch kein Denken möglich – wäre ja auch zu schön gewesen. Noch reichen meine Akkus aus, auch wenn ich bereits spüre wie alles ins Wanken gerät. Noch schaffe ich den Blick aufs Ganze. Ja, mir rutscht mal was echt blödes raus. Oft sogar. Aber ich bin dennoch klar genug, es zu sehen und mich zu entschuldigen oder zu erklären – und zwar ruhig und auf Augenhöhe.
Aber schaffe ich es auch in längeren Durststrecken mein inneres Gleichgewicht zu halten? Gelingt es mir ausreichend Kraftinseln in unseren Alltag einzubauen? Wann finde ich Zeit für mich (und all meine Projekte), wenn der Strahlemann Abend für Abend gegen den Schlaf kämpft und ihn einfach nicht siegen lässt? Die wichtige Zeit für mich fest in unseren Alltag miteinzuplanen wird meine persönliche Herausforderung für 2018. Du möchtest Wissen, ob mir das gelingt und lesen was sonst noch passiert? Gerne nehme ich dich mit auf unseren Weg.
Viel Spaß!
2 Kommentare zu „In der Ruhe liegt die Kraft – entschleunigt ins Neue Jahr“
Hallo, ich habe auch ein Wirbelmädchen, das im September 2013 geboren ist. Ich freue mich schon, Euch hier begleiten zu können und mehr von Dir zu lesen!
Ohje, dein Kommentar ist mir irgendwie völlig untergegangen. So ein Wirbelmädchen ist wirklich was tolles . Auch wenn es mir manchmal echt schwer fällt bei dem Gewirbel mitzuhalten 😉