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Windelfrei Nachts – Meine besten Tipps

Windelfrei nachts gilt als die Königsdisziplin von windelfrei, an die sich viele nicht rantrauen. Die Angst vor noch unruhigeren Nächten ist verständlicherweise groß. Dennoch lohnt sich ein Versuch, denn es kann wider Erwarten für mehr Ruhe sorgen.

Nachem ich die Grundlagen zu windelfrei und Tipps, wie du starten kannst, schon ausführlich beschrieben habe,  möchte ich dich mit diesem Artikel dazu ermutigen windelfrei auch nachts auszuprobieren. Vor allem dann, wenn du nachts eh kaum ein Auge zu bekommt.

Hast du aber ruhige Nächte und dein Baby schläft seelig und zufrieden? Herzlichen Glückwunsch! Dann belasst es doch am besten ganz einfach dabei. Windelfrei nachts ist nichts, dass unbedingt sein muss. Denn nachts ist Schlafen ganz klar das aller wichtigste.

Kannst du aber eh nicht schlafen, weil du beispielsweise gefühlt am Dauerstillen bist oder dein Baby die halbe Nacht hin und her rollt, dann kann windelfrei nachts eine mögliche Lösung sein. Denn es ist gut möglich, dass dein Baby einfach mal muss und daher nicht wirklich zur Ruhe kommt.

Windelfrei nachts: Ausstattung

Wie auch am Tag braucht es für windelfrei nachts keine besondere Ausstattung. Dennoch gibt es einige Sachen, die das Abhalten nachts erleichtern. Einteiler wie Bodys und Strampler sind auch in der Nacht nicht wirklich windelfrei geeignet. Auch bei Schlafsäcken gibt es viele ungeeignete, da oft erst umständlich das ganze Baby rausgebastelt werden muss. Alles andere hängt sowohl von der Temperatur als auch von eurer ganz individuellen Situation und auch dem Alter eures Babys ab.

Windelfrei nachts: Folgendes hat sich bei uns bewährt:

  • Wasserabweisende oder wasserdichte Unterlage: Wir nutzen zwei alte dicke Schurwolldecken im Wechsel. Denn Wolle ist wasserabweisend, fühlt sich lange Zeit nicht wirklich feucht an und ist Temperaturausgleichend. Sie saugt sich nicht voll, kann einfach ausgelüftet werden und muss nur selten wirklich gewaschen werden. Ideal also für windelfrei, natürlich auch was die Kleidung betrifft. (Bitte achtet bei Wolle am besten auf kbt und muelsing freie Herstellung und kauft sie am aller besten gebraucht).  

  • Stoffwindel, Trainerhöschen, Wollschlüpfer: Vor allem nachts habe ich richtige Stoffwindeln genutzt (am liebsten Überhosen mit Mullwindeln), da sie einfach besser halten, wenn doch was daneben geht. Gerne aber auch Trainerhöschen, je nach Situation mit Mullwindel gepimpt. Sie haben bei größeren Babys den Vorteil, dass man sie einfach direkt runterziehen kann. Wie einen normalen Schlüpfer eben. Auch lässt sich eine gefaltete Mullwindel einfach in die (Woll-)Hose legen.

  • Schlafsachen: Ich hasse es, wenn ich das Baby erst aus gefühlt tausend Schichten rauspuhlen muss, vor allem nachts. Deshalb fand ich besonders die windelfrei Schlafhemdchen praktisch. Sie sind im Grunde wie Nachthemden, haben aber unten einen Gummibund, so dass nicht alles komplett offen ist und auch nichts hochrutschen kann. Kombiniert mit (Woll-)Stulpen ist das auch prima wintertauglich. Meine Babys schlafen allerdings auch im Familienbett und unter meiner Decke. Im Sommer reicht daher oft nur eine Windel oder ein Höschen und je nach Temperatur Stulpen dazu. Ganz ohne geht es natürlich auch, bei Jungs ist hier allerdings Vorsicht geboten.  

  • Schlafsack: Bei Schlafsäcken ist es besonders praktisch, wenn sie sich unten öffnen lassen. Denn so kann direkt im Schlafsack abgehalten werden, ohne das Baby erst komplett rauszuholen. Besonders klasse fand ich den von manymonths. Er ist, wie alle anderen Sachen der Marke auch, mitwachsend und wenn mal was daneben geht, bleibt das Baby trotzdem lange warm. Er ist zwar preisintensiv, lässt sich aber prima weiterverkaufen und hat sich hier vor allem in den kalten Zeltnächten unserer Elternzeitreise in Kroatien absolut bewährt. Oder vielleicht findest du bei ebay Kleinanzeigen noch was?

  • Abhaltetöpfchen oder den Topf in direkter Nähe: Aber bitte umfallsicher aufgestellen. Ihr könnt euch sicher denken, warum ich das extra betone… Auch sollten Wechselsachen und eventuell ein Handtuch oder ähnliches griffbereit sein.

  • Ein kleines schwaches Licht: erleichtert außerdem das Sehen und macht dennoch nicht gleich alle wach.

  • Eine Wanne, ein Eimer oder ein Wetbag in direkter Nähe: Das schnelle Weiterschlafen wird ungemein erleichtert, wenn du die nassen Windel direkt beim Bett aufbewahren kannst.

Windelfrei nachts: Diese Zeichen gibt es

  • Unruhiges hin und herrollern: Wenn das Baby unruhig wird und sich quer durchs Bett kullert ist das ein häufiges Zeichen dafür, dass es mal muss.
  • Stillschwierigkeiten in der Nacht: Auch wenn dein Baby stillen will, sich aber immer wieder wegwindet, weint oder die Beinchen anzieht, kann Abhalten Erleichterung bringen. Auch permanentes Dauerstillen, ab und andocken und immer wieder die Brust suchen, ist ein Zeichen dafür, dass das Baby mal muss.

Meine beiden Kinder haben sich schnell recht zuverlässig zu bestimmten Uhrzeiten bemerkbar gemacht. Meist so zwischen halb und um zwölf fing das erste große Wandern an und beide kullerten quer durchs ganze Bett, bis ich sie dann abgehalten habe. Je nach Trinkmenge mussten sie dann noch ein bis zwei, in seltenen Fällen auch dreimal in der Nacht.

Wenn eure Kinder keine so klaren Zeichen machen, könnt ihr das ganze auch erst beobachten. Fühlt einfach beim Stillen ob die Windel noch trocken ist und schaut, wann sich das in etwa ändert. Auch wenn sich der Rhythmus Entwicklungsbedingt immer wieder mal verändern kann, gibt es doch meist relativ feste Zeiten.


Windelfrei nachts: So geht’s

  1. Nimm dein Baby ruhig und langsam hoch und halte es über einen möglichst breiten und großen Topf. Denn gerade bei Jungs und in der Nacht kann das mit dem Treffen gelegentlich etwas tricky sein. Hier hat der Asiatopf in dieser Kombination nicht so gut funktioniert. Er war mir schlicht und ergreifend zu schmal. Dieses Töpfchen ging dagegen sehr gut.
  2. Weint dein Baby und kann nicht pullern? Das muss nicht zwingend heißen, dass es nicht muss. Es kann auch Probleme haben, loszulassen. Währenddessen kurz stillen, kann dem Baby helfen sich zu erleichtern. So entspannt es sich und das Wasserlassen geht einfacher. Versuch aber möglichst nur kurz zu stillen, sonst kann es schnell zu einer Dauerspirale von Abhalten und Stillen kommen.

Windelfrei nachts: Schlaf ist wichtiger

Wie eingangs schon erwähnt, ist windelfrei nachts nichts, was dringend sein muss. Wenn ihr ohnehin gut schlaft, könnt ihr es auch einfach dabei belassen.

Sollte das aber nicht der Fall sein, kann es euch ruhigere Nächte bringen. Oft gibt es die Sorge, dass das Baby wach wird. Das ist in den allermeisten Fällen unbegründet. Meist schlafen sie mit stillen einfach wieder ein – dafür dann aber bedeutend ruhiger. Jedenfalls dann, wenn ihr nicht erst quer durch die halbe Wohnung lauft und dabei die Festbeleuchtung anschaltet. Sollte das bei euch nicht der Fall sein und ihr bekommt ohne abhalten mehr Schlaf, lasst es am besten einfach wieder sein.

Im Tiefschlaf pullern Babys übrigens meist nicht. Sie werden für gewöhnlich vorher unruhig und wandern beispielsweise unentwegt durchs Bett.

Ich bin überzeugt davon, dass dieses Wissen vielen Eltern Erleichterung bringen würde, weshalb ich das Windelfrei-Wissen so unglaublich wichtig finde. Windelfrei kann darüber hinaus auch bei einigen anderen Problemen mit dem Baby helfen und die Kommunikation zwischen Baby und Eltern enorm verbesser. Gerade bei High Need Babys oder Schreibbaby eine echte Wohltat.

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