Gibraltar mit Kindern - ein besonderer Familienausflug zu freilebenden Affen - Familiengarten

Gibraltar mit Kindern – Lohnt sich das?

Gibraltar mit Kindern - lohnt sich das? Und ob, ich kann einen Tagesausflug auf den kleinen britischen Felsen ganz im Süden Europas wärmstens empfehlen. Was es dort alles zu erleben gibt und einige Tipps für euren Familienausflug, liest du hier.

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Gibraltar gilt allgemeinhin als nicht besonders empfehlenswert. Zu teuer, nicht wirklich schön, nichts Besonderes. Nun, wer auch immer das behauptet, muss sich wohl auf die Stadt selbst beziehen, denn wenn freilebende Affen in Europa nichts Besonderes sein sollen, weiß ich auch nicht weiter. Wir jedenfalls hatten einen wundervollen Ausflug, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. Deshalb kann ich Gibraltar mit Kindern absolut empfehlen. Im Folgenden liest du, was Gibraltar für uns so besonders gemacht hat und bekommst Tipps für einen gelungenen Tagesausflug auf den kleinen britischen Felsen.

Grenzübergang Gibraltar - Familiengarten

Gibraltar mit Kindern: Zu Fuß über die Flugzeuglandebahn

Gibraltar ist eine mini kleine Halbinsel ganz im Süden Europas, die zu Großbritannien gehört. Hier, genauer gesagt im Upper Rock Naturschutzgebiet leben Europas einzige freilebende Affen: Die Berberaffen.   

Es empfiehlt sich das Auto auf der spanischen Seite in La Línea de la Concepción abzustellen und Gibraltar zu Fuß zu erkunden. Denn Gibraltar selbst ist winzig. Es gibt kaum Übernachtungsmöglichkeiten und Stell- oder Campingplätze sind nicht vorhanden.

Um nach Gibraltar zu kommen, solltet ihr eure Ausweise (denkt auch an die Kinderpässe) nicht vergessen. Nach einer kurzen Kontrolle könnt ihr dann mitten über die Start- und Landebahn des Flughafens laufen. Startet oder landet ein Flugzeug, werden die Schranken geschlossen und es hebt praktisch mitten vor euren Köpfen ab. Schon dieser Übergang macht Gibraltar mit Kindern zu einem echten Erlebnis, denn das Staunen ist wirklich groß.

Nicht nur rote Telefonzellen und Doppeldeckerbusse machen auf den ersten Blick deutlich, dass man sich mit einem Schlag in einem anderen Land befindet. Es ertönt auch überall herrlich britisches Englisch. Das ist hier ganz im Süden Spaniens schon etwas skurril. Denn Englisch ist im Allgemeinen eher nichts, was hier so wirklich weiterhilft.

Diese andere Welt hat aber auch eine andere Seite und diese ist unheimlich laut, voll und ziemlich Autolastig. Der Weg bis zur Stadt ist für uns ein echter Schock. Waren wir doch nun fast ein halbes Jahr eher in der Natur unterwegs. Menschenmengen sind uns fremd, Autos und Verkehrslärm bringen uns (ganz besonders aber mich) gehörig aus dem Konzept und ziehen dabei ordentlich an den Nerven.

Auch die Mainstreet ist überfüllt, was gerade in Zeiten wie diesen ein ebenso merkwürdiges Bild ergibt.

Wir sind ohnehin keine wirklichen Stadtmenschen und fühlen uns dezent fehlplatziert. Wir wollen daher gar nicht länger in der Stadt verweilen und machen uns auf die Suche nach dem besten Weg zum Upper Rock.

Gibraltar mit Kindern - Junion Jack auf steilen Stufen - Familiengarten_edited


Zugang zum Upper Rock und Preise

Es gibt mehrere Zugangspunkte, über die man das Upper Rock Naturschutzgebiet erreichen kann und auch verschiedene Wege wie man auf den Upper Rock kommt.

Wer sich den anstrengenden Aufstieg ersparen möchte, wird ganz schön zur Kasse gebeten. Die Seilbahn (Cable Car) kostet Hin und Zurück für eine Vierköpfige Familie mit Kindern über 5 Jahren mal eben 97 Pfund (113€), der Eintritt zum Park und zu den anderen Sehenswürdigkeiten ist dabei inbegriffen. Auch mini Busse fahren zum Upper Rock, die Kosten hierfür sind wohl relativ ähnlich.

Wir entscheiden uns daher den britischen Felsen zu Fuß zu erkunden. Da es auch kostengünstige Wege geben soll, den Upper Rock und die Affen zu sehen, machen wir uns auf die Suche: Aber Fehlanzeige. Außer vieler unendlich wirkender Stufen und steilen An- wie Abstiegen werden wir nicht fündig. Auch der zweite und dritte Zugang kosten gleich viel Eintrittsgeld. Ob sich das verändert hätte, frage ich die Kassiererin. Ja, vor zwei Jahren wurden wohl einheitliche Preise eingeführt. Die preisgünstigen Zugänge gibt es somit nicht mehr.

Die Kosten für das Naturschutzgebiet betragen überall 13 Pfund pro Erwachsenen (knapp 16€) und 8 Pfund (knapp 10€) für jedes Kind von 5 bis 11 Jahren. Kinder unter 5 sind kostenlos. Mit inbegriffen sind alle Eintritte für alle im Naturpark befindlichen Sehenswürdigkeiten.

Wir sind eigentlich schon fix und fertig als wir endlich angekommen sind. Es ist ganz schön heiß und selbst der als einfach markierte Affenweg hat es in sich, denn er ist ziemlich steil und eng. Auch fahren immer wieder Autos, was das Wandern mit Kindern nicht ganz so angenehm macht. Wir haben aber wohl Glück, denn normalerweise ist hier sicher einiges mehr los.

Es war aber vor allem das viele hoch und runter und das Suchen vorab, was uns ganz schön Kraft geraubt hat. Hätten wir direkt den ersten Zugang über das Moorish Castle genommen, wäre der Weg wohl einfacher gewesen.

Gibraltar mit Kindern entdecken - herrliche Ausblicke nach Afrika garantiert - Familiengarten

Gibraltar mit Kindern: Geht das zu Fuß überhaupt?

Ja, es geht zu Fuß. Auch mit Kindern. Unsere sind 5 und 7 und haben den Weg beinahe besser weggesteckt als wir. Auch der sechsjährige Sohn unserer Freunde hatte relativ wenige Probleme. Allerdings hatten sie alle auch einen echten Antrieb und das waren die Affen. Dennoch war es definitiv anstrengend.

Nehmt auf jeden Fall genügend Proviant und Trinken mit, denn auf dem Weg nach oben gibt es nur bei der Tropfsteinhöhle einen überteuerten Kiosk.

Eventuell ist es ratsam, den ersten Zugang zu nehmen. Ihr müsst euch ja nicht alle Sehenswürdigkeiten auf dem Weg anschauen, aber zum Laufen sollte das insgesamt einfacher sein.

Auch kann es eine gute Idee sein, mit den Bussen vom Grenzübergang in die Stadt zu fahren. Das spart noch mal einiges an Weg und Zeit ein und kostet für eine vierköpfige Familie 22 Pfund. Ihr könnt dann überall Zu- und wieder Einsteigen, allerdings fahren diese Busse nur unten in der Stadt.

Wir waren den gesamten Tag unterwegs und beide Kinder haben unglaublich gut durchgehalten. Am Ende mussten wir sie aber dennoch immer mal wieder Tragen. Ein Faltbollerwagen oder eine Trage hätten es uns wohl etwas leichter gemacht.

freilebende Affen - Gibraltar entdecken - Familiengarten


Das Highlight von Gibraltar: die Berberaffen

Auch wenn sie sich eine ganze Weile vor uns versteckt hatten, haben wir sie dann doch noch ausgiebig genießen können: die Berberaffen. Alle Strapazen haben sich auf jeden Fall gelohnt, denn wir sind absolut begeistert davon, diese faszinierenden Tiere so frei zu sehen.

Während uns der eine Affe doch beinahe unser alkoholfreies Bier weggeschnappt hätte und es stattdessen einmal dezent über den Tisch geschüttet hat, hat es ein anderer auf meinen Rucksack abgesehen. Mit einem Satz landet er völlig unvermittelt auf meinem Rücken, zieht dreimal kräftig an meinem Rucksack und während ich gedanklich überlege, ob ich den Rucksack opfern kann, lässt er zum Glück schon wieder von mir ab. Puh, was für ein Schreck und was für ein Gewicht! Die Kinder sind sichtlich geschockt und auch ich zittere ganz schön. Aber wir sind zur friedlichen Koexistenz zurückgekehrt. Glück gehabt.

Verpackt daher alles Essbare sehr gut und seit ein wenig auf der Hut. So niedlich diese Tiere auch sind, sie sind und bleiben wild. Deshalb auch bitte nicht streicheln.

Wir jedenfalls sind absolut begeistert von diesen Tieren und können gar nicht genügend Bilder und Videos von diesen faszinierenden Wesen machen.

Berberaffen entdecken - Gibraltar mit Kindern - Familiengarten

Saint Michael`s Cave

Ein weiteres Highlight auf unserem Ausflug war die Saint Michael`s Cave. Eine riesige Tropfsteinhöhle, die normalerweise auch als Konzerthalle dient. Es ist ein unglaublich beeindruckendes Naturschauspiel mit Jahrtausendalten Stalagniten, die beleuchtet sind. Die Kinder und wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr raus.

St. Michael`s Cave - Gibraltar mit Kindern - Familiengarten

Was ist sonst noch erwähnenswert?

Ganz klar die Aussicht. Es ist ein schier atemberaubender Blick von hier oben bis nach Afrika. Das und die Affen allein sind die ganze Mühe definitiv wert.

Müde und mit schmerzenden Beinen geht es an den Abstieg. Auf dem Rückweg stoppen wir bei einem indischen Take Away und nehmen uns Essen mit. Nachdem sie uns sogar extra das Frittierfett wechseln, konnten auch die Kinder trotz Glutenunverträglichkeit britische Chips essen und waren überglücklich.

Jetzt zur Abendzeit ist es zum Glück nicht mehr ganz so voll und es ist doch recht gemütlich die Mainstreet lang zu schlendern.

Windsor Bridge - Gibraltar mit Kindern entdecken - Familiengarten

Gibraltar mit dem Camper: Wo stehen?

Es empfiehlt sich auf der spanischen Seite zu bleiben. Direkt neben dem Grenzübergang an der Marina gibt es einen Stellplatz mit Ver- und Entsorgung für 12,50€ für 24 Stunden. Normalerweise scheinen Wohnwagen hier nicht akzeptiert zu werden. Wir reisen nun zu sehr speziellen Zeiten. Es war nicht wirklich was los und das Kassenhäuschen war unbesetzt. Ob es auch außerhalb dieser Zeiten möglich ist, mit Wohnwagen hier zu stehen, kann ich also nicht sicher sagen. Allerdings wurde der andere Stellplatz beim Stadion geschlossen. Vielleicht ist es auch deswegen mittlerweile erlaubt.

La Línea de la Concepción - Stellplatz vor Gibraltar - Familienagarten

Gibraltar mit Kindern: Fazit

Die Affen, der Ausblick, Saint Michael`s Cave aber auch die Tatsache mit einem Schritt plötzlich in einem anderen Land zu sein, waren unglaublich faszinierend. Für mich braucht es dafür zwar nicht zwingend die typischen Touristenattraktionen, für die Kinder waren die roten Telefonzellen und die roten Doppeldeckerbusse dennoch der absolute Hit. Insgesamt war das Flair etwas ganz besonderes. Plötzlich britisches Englisch zu hören und an Pubs vorbeizulaufen, hat ganz einfach was.

Wir können Gibraltar mit Kindern daher absolut empfehlen. Wir hatten einen wunderschönen, wenn auch ziemlich anstrengenden Tag, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird und die Kinder konnten gar nicht genug bekommen. Sie wären glatt am nächsten Tag wieder nach Gibraltar losgezogen.

mit Kindern freilebende Affen entdecken - Gibraltar - Familiengarten

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1 Kommentar zu „Gibraltar mit Kindern – Lohnt sich das?“

  1. Danke, dass du deinen Ausflug mit deinen Kindern mit uns teilst. Ein guter Tipp ist vor allem auf der spanischen Seite zu bleiben, da sich direkt neben dem Grenzübergang an der Marina ein Stellplatz mit Ver- und Entsorgung für 12,50€ für 24 Stunden befindet. Dann wissen wir ja schon wo der nächste Familienausflug mit Kindern hingeht.

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