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Natürliche Geburt: So gelingt sie selbstbestimmt

Eine natürliche Geburt ist leider keine Selbstverständlichkeit. Was kannst du tun, um möglichst selbstbestimmt und natürlich zu gebären? Was braucht es für eine natürliche Geburt und was eher nicht? Hier erfährst du alles, was du Wissen musst.

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In diesem Artikel erfährst du alles über die natürliche Geburt und bekommst Tipps, was du selbst tun kannst, um möglichst selbstbestimmt und natürlich zu gebären.

Natürliche Geburt: Was macht sie selbstbestimmt?

Eine selbstbestimmte natürliche Geburt richtet sich nach den Wünschen der Gebärenden und

Eine selbstbestimmte Geburt ist nicht an einen bestimmten Geburtsort oder eine Geburtsart gebunden. Es ist ganz einfach DEINE Geburt. Dass, was zu dir und deinen Wünschen am besten passt. Eine selbstbestimmte Geburt kann also sowohl eine Hausgeburt als auch ein Kaiserschnitt sein, sofern die Entscheidung dafür wirklich selbstbestimmt und mit jeder Menge Wissen getroffen wurde. Denn ohne Wissen lassen sich keine selbstbestimmten Entschlüsse fassen.

An dieser Stelle möchte ich unbedingt betonen, dass es in diesem Beitrag an keiner Stelle darum geht, dass du oder irgendeine andere Frau selbst schuld daran bist, keine natürliche Geburt erlebt zu haben. Zum einen halte ich Schuld für ein völlig ungeeignetes Konzept, zum anderen geht es hier um ein System, dass leider nicht primär uns Frauen dient. Ein System, dass etliche Mechanismen inhärent hat, die einer selbstbestimmten natürlichen Geburt oft nicht dienlich sind. Dieses System mit seinen standardisierten Interventionen produziert traumatische Geburtsverläufe selbst. Denn es ist auf einen möglichst störungsfreien (und gewinnorientierten) Krankenhausbetrieb ausgerichtet, der gänzlich anderen Regeln folgt als eine natürliche Geburt braucht. Natürlich ist hier dringend eine Änderung nötig, weshalb wir unbedingt unsere Stimmen erheben sollten (zum Beispiel bei Mother Hood e.V.). Allerdings bringt uns das für den Moment nicht weiter.

Deshalb möchte ich hier aufzeigen, wie wir Frauen uns selbstermächtigen können und uns möglichst umfassend auf eine selbstbestimmte natürliche Geburt innerhalb dieses Systems vorbereiten können.

Wer und was kann uns dabei helfen, eine möglichst natürliche Geburt zu erleben?

Was braucht es für eine natürliche Geburt und was eher nicht?

Auch das ist bereits ein wichtiger Schritt hin zu Veränderung. Denn auch in dem wir Dinge nicht tun oder klar unsere Wünsche formulieren, nehmen wir bereits Einfluss auf dieses System und tragen somit zur Veränderung bei.

selbstbestimmte natürliche Geburt - Baby im Pool - Familiengarten

Natürliche Geburt: ein komplexer und empfindsamer Prozess

Eine natürliche Geburt ist im höchsten Maße ein intimer Akt und enorm anfällig für äußere Einflüsse. Es handelt sich um einen komplexen natürlichen Vorgang, der stehts und ständig auf äußeres reagiert.

Nur wenn wir uns sicher, geborgen und so umsorgt fühlen, wie wir es in dem Moment brauchen, können wir uns wirklich auf die Geburt einlassen. Eine natürliche Geburt ist also ein sehr empfindlicher Prozess, der schnell durch äußere Faktoren gestört werden kann. Bestimmte Gerüche, Gesten, aber auch die Gesamtatmosphäre können den Geburtsverlauf daher bereits empfindlich stören. Das alles passiert in den meisten Fällen unterbewusst und bleibt unserem Verstand weitestgehend verborgen. Daher ist es so wichtig, sich möglichst früh darüber Gedanken zu machen, was du brauchst, um dich wohlzufühlen. Denn das ist für jede Frau anders. Eine Geburt ist etwas zutiefst persönliches und jede Frau hat andere Vorstellungen davon (diese sind allerdings oft stark von außen geprägt und mit einigen Glaubenssätzen behaftet).

Wir haben eine Art Fahrplan dafür in uns und ich bin davon überzeugt, dass es weitaus weniger Komplikationen bei Geburten gäbe, würden wir uns und unsere Intuition besser kennen und darauf vertrauen. Umso wichtiger ist es, sich möglichst umfassend auf eine natürliche Geburt vorzubereiten, ganz besonders auch mental.

Natürliche Geburt: Warum ist selbstbestimmtes gebären wichtig?

Eine selbstbestimmte natürliche Geburt ist ein enormer Kraftakt, der uns über uns hinauswachsen lässt und uns in eine unglaubliche Kraft bringen kann. Eine solche Erfahrung lässt uns vor Selbstbewusstsein strotzen, bringt uns ins Strahlen und ist ein ganz besonders erfüllendes Erlebnis, dass uns unser Leben lang tragen kann. Leider erfährt die überwiegende Mehrheit aller Frauen etwas gänzlich anderes. Viele fühlen sich danach leer, unglücklich, stark verletzt und oft jeglicher Kraft beraubt. Jede dritte Frau (!) erlebt sogar eine traumatische Geburt, die schwerwiegende Folgen für Mutter und Kind haben kann. Oft machen sich diese Frauen selbst schwere Schuldzuweisungen, haben das Gefühl versagt zu haben und leiden vor allem psychisch stark, aber auch körperlich können Folgen bleiben. Viele Frauen fühlen sich ihrer Würde beraubt, übergangen und zutiefst verletzt. Solche Erlebnisse prägen Menschen nachhaltig und haben langwierige Auswirkungen auf weitere mögliche Geburten, aber natürlich auch auf das Kind.

Denn unsere eigene Geburt ist etwas, das uns unser ganzes Leben lang prägt und sogar noch Auswirkungen auf folgende Generationen haben kann. Auch hier können Geburtstraumata entstehen, zudem kann ein solches Erlebnis Auswirkungen auf die Mutter-Kind-Beziehung haben.

Hast du selbst schon ein traumatisches Geburtserlebnis erleben müssen und den Wunsch etwas aufzuarbeiten? Dann kann ich dir Hypnose wärmstens ans Herz legen.

Eine selbstbestimmte natürliche Geburt ist also in höchstem Maße wichtig:

„Es ist nicht egal wie wir geboren werden – und auch nicht, wie wir gebären.“

(Nora Imlau)


Natürliche Geburt: Welche Geburtsvorbereitung ist sinnvoll?

Wissen ist Macht. Das gilt auch in Bezug auf die natürliche Geburt. Je mehr wir über uns und unseren Körper wissen, desto weniger sind wir äußeren Umständen und Menschen ausgeliefert. Eine Geburtsvorbereitung ist allerdings längst nicht mit dem Besuch eines Vorbereitungskurses getan.

Denn vor allem für die mentale Vorbereitung gehört noch einiges mehr dazu. Wir sind in Deutschland (wie in den meisten anderen westlichen Ländern der Welt auch) so stark darauf programmiert, dass Geburt etwas Schmerzhaftes ist und dass wir das irgendwie über uns ergehen lassen müssen, dass es einiges an Mindset Arbeit braucht, um tiefsitzende Glaubenssätze und Ängste vor einer natürlichen Geburt aufzulösen.

Was genau kannst du also tun, um dich auf deine selbstbestimmte natürliche Geburt vorzubereiten?

  1. Beschäftige dich mit dem Ablauf einer natürlichen Geburt und sammle so viel Wissen, wie es nur geht. Folgende Hörbücher, kann ich dir hierfür ans Herz legen:
    • Die selbstbestimmte Geburt – Handbuch für werdende Eltern. Mit Erfahrungsberichten (Ina May Gaskin)
    • Hypnobirthing für Anfänger: Auf natürliche und sanfte Weise zu einer sicheren und entspannten Geburt – inkl. Affirmationen, Entspannungs-, Visualisierungs- und Atemtechniken (Marie Hofmann)
    • Mit Hypnobirthing zur sanften Geburt: Ohne Angst, Anspannung und Schmerzen vertrauensvoll und achtsam gebären | inkl. Affirmationen, Visualisierungs- und Entspannungstechniken (Anja Grapengeter)
    • FlowBirthing – Wecke deine Urkraft für das Wunder der Geburt! (Kristina Marita Rumpel)
    • Affirmationen – Hypno-Geburt. Leichte Geburt (Martin Rath)
      • Mit storytel* kannst du dir diese und viele andere Hörbücher einen Monat lang kostenlos anhören. Danach ist die App jederzeit kündbar und kostet 14,90. Ein praktischer Kindermodus und unzählige Hörspiele für Kinder sind inklusive.
  1. Beschäftige dich mit so vielen positiven Geburtserlebnissen wie nur möglich:
    • Schau dir Videos von selbstbestimmten Geburten bei Youtube an (Achtung, nicht immer ist vorher klar, ob es sich um ein positives Erlebnis handelt. Vielleicht bittest du jemanden, um eine Vorauswahl?)
  2. Trainiere dein Mindset möglichst regelmäßig:
    • Meditationen können sehr kraftvoll sein und dir ein positives Mindset für die Geburt mitgeben
    • Hypnose kann eine wunderbare Möglichkeit sein, eventuelle vorangegangene negative Geburtserfahrungen aufzuarbeiten, eigene Geburtserlebnisse und andere Ängste aufzulösen
    • Hypnobirthing: Am besten ist hier sicher ein Kurs. Es gibt aber auch eine spezielle Meditation, die du dir täglich anhören kannst.
  3. Tue dir und deinem Körper etwas Gutes.
    • Yoga
    • Es kann außerdem sehr viel Sinn machen, deine Ernährung mit in den Blick zu nehmen. Besonders kurz vor der Geburt kann es unterstützend wirken, auf Zucker und Kohlehydrate zu verzichten.
    • Überprüfe deinen Nährstoffhaushalt regelmäßig
    • Ätherische Öle können dir seelisch, aber auch auf körperlicher Ebene eine Stütze sein
  4. Suche dir eine vertrauensvolle Geburtsbegleitung, die dich in deinen Ängsten und Sorgen stützt und während der Geburt nicht von deiner Seite weicht.*
    • Möchtest du im Krankenhaus gebären, empfiehlt es sich möglichst frühzeitig nach einer Beleghebamme zu suchen. Sie begleitet dich während deiner Geburt. Im Gegensatz zu den Klinikhebammen ist eine Beleghebamme die ganze Zeit an deiner Seite und kümmert sich 1 zu 1 um dich. Du kannst sie bereits in der Schwangerschaft ausgiebig kennenlernen und so ein Vertrauensverhältnis zu ihr aufbauen.
    • Auch eine Doula kann eine sinnvolle Betreuung sein und auch zusätzlich zur Beleghebamme Sinn machen. Sie hat keine medizinische Ausbildung, begleitet dich aber emotional durch deine selbstbestimmte Geburt, setzt sich für dich und deine Wünsche ein, ist dein Beistand und vermittelt zwischen Hebamme, Ärzten und dir. So hast du eine gleichbleibende Betreuung, die dich und deine Wünsche kennt. Das ist Goldwert, wenn es um Klinikroutinen geht.
    • Möchtest du zu Hause oder im Geburtshaus gebären, solltest du dich so schnelle es geht nach einer Hausgeburtshebamme umschauen. Leider ist es an vielen Orten kaum mehr möglich, eine zu finden. Aber vielleicht gibt es ein Geburtshaus bei euch in der Nähe? Frage auch hier so früh es geht an.
    • PartnerIn, beste(r) FreundIn, Mutter oder sonstige enge Bezugsperson: Wen du bei deiner Geburt dabeihaben willst oder auch nicht, entscheidest du ganz allein. Es ist deine Geburt. Hör auf jemandem einen Gefallen tun zu wollen, sondern hör auf dich, denn dir muss es gutgehen.
  5. Plane seine natürliche Geburt und mache dir Gedanken darüber, wie du dir deine Traumgeburt vorstellst. Die Ergebnisse kannst du möglichst klar und präzise in einem Geburtsplan festhalten, um deine GeburtsbegleiterInnen, aber auch deine ÄrtztInnen darüber zu informieren. Ein solcher Geburtsplan macht meiner Meinung nach für alle Geburtsorte Sinn (ein ausführlicher Beitrag hierzu folgt). Denn so hast du für dich auch klar, was passiert, wenn deine geplante außerklinische Geburt vielleicht doch verlegt werden muss oder ein Kaiserschnitt nötig werden sollte. Folgende Fragen können dir eine Hilfe sein:
    • Mit wem willst du gebären?
    • Wo willst du gebären?
    • Was ist dir wichtig?
    • Was willst du auf gar keinen Fall?

Natürliche Geburt: Was, wenn es anders kommt?

Eine Geburt lässt sich in den seltensten Fällen 100Prozentig planen. Es können immer auch Dinge anders kommen, deshalb empfiehlt es sich bei aller Planung möglichst flexibel zu bleiben. Natürlich kannst und sollst du dir im Vorfeld möglichst genau überlegen, wie du dir deine selbstbestimmte natürliche Geburt wünschst. Denn das, worauf wir uns fokussieren, wird umso wahrscheinlicher, je intensiver wir uns darauf vorbereiten. Das heißt aber nicht, dass es immer genau so eintritt. Deshalb ist es wichtig, sich nicht komplett auf ein bestimmtes Geburtsereignis zu versteifen und am besten einen Plan B in der Tasche zu haben.

Hast du jede Menge Wissen und kompetente Begleitung an deiner Seite, dann hast du das getan, was du im Vorfeld tun konntest. Vertraue, Wünsche, Fokussiere, aber quäle dich nicht, wenn es doch anders kommt. Das hat rein gar nichts mit Versagen zu tun. Eine Geburt ist ein natürliches und kraftvolles Ereignis. Sie ist wie das Leben auch: sie ist nicht durch und durch planbar.

Du kannst aber auch für den Plan B vorsorgen und dir überlegen, was passieren soll, wenn deine Wunschgeburt so nicht stattfinden kann. Hier kommt wieder dein Geburtsplan zum Einsatz, denn hier kannst du zum Beispiel festhalten, was du dir bei einer möglichen Verlegung ins Krankenhaus wünschst, aber auch, was dir im Falle eines Kaiserschnittes wichtig ist.

Ein solcher Geburtsplan hilft auch deinen BegleiterInnen sich auch in außerplanmäßigen Situationen gut für dich und deine Wünsche einzusetzen.

Hier kannst du dir eine Vorlage für einen Geburtsplan runterladen. Trage dich auch gerne in meinen Newsletter ein, dann verpasst du ihn nicht.

Ich wünsche dir alles Gute!

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1 Kommentar zu „Natürliche Geburt: So gelingt sie selbstbestimmt“

  1. Melanie Samsel

    Vielen Dank für den Artikel! Es ist gut zu wissen, dass solche standardisierten Abläufe in Krankenhäusern sich eher nach dem Gewinn orientieren. Ich stecke gerade in der Geburtsvorbereitung für mein erstes Kind und bin ein wenig aufgeregt. Daher versuche ich, das alles so natürlich und entspannt wie möglich zu gestalten und nicht auf so eine standardisierte Prozedur zu setzen.

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